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Rudolf Rücklin

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Prof. Rudolf Rücklin (* 13. Januar 1869 in Pforzheim) war Zeichenlehrer, Journalist und Vorsitzender des Kunstgewerbevereins. Von 1905 bis 1932 war er Direktor der Goldschmiedeschule in Pforzheim.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rudolf Rücklin wurde am 13. Januar 1869 als Sohn des Gewerbeschullehrers und späteren Direktors der Großherzoglichen Gewerbeschule Friedrich Rücklin geboren.

Er besuchte die Kunstgewerbeschule Pforzheim bis zum Schuljahr 1886/87. Im Anschluss an die Ausbildung in Pforzheim besuchte er ein Jahr die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, um den Zeichenlehrerkurs zu absolvieren. Die für Zeichenlehrerkandidaten vorgeschriebene Praxiserfahrung sammelte er als Zeichner am Schlossbaubüro in Heidelberg. Anschließend besuchte er ein Jahr lang die Kunstschule Stuttgart.

Im Anschluss an die Militärzeit ersuchte Rudolf Rücklin um die Aufnahme zum Zeichenlehrerexamen, das er 1891 mit der Note "gut befähigt" abschloss. Daraufhin wurde er als Zeichenlehramtskandidat der Goldschmiedeabteilung der Gewerbeschule Pforzheim zugeteilt. 1893 wechselte er an die Kunstgewerbeschule als Hilfslehrer. Neben dem Unterricht in verschiedenen Zeichenfächern war er bereits 1894/95 für die Bibliothek und Vorbildersammlung der Kunstgewerbeschule zuständig.

1905 wurde dem inzwischen zum Professor ernannten Zeichenlehrer die Leitung der neu gegründeten Goldschmiedeschule Pforzheim übertragen. Trotzdem unterrichtete er noch einige Jahre als Nebenlehrer für die kunsthistorischen Fächer an der Kunstgewerbeschule.

Neben seinen Lehrtätigkeiten und seinen Aufgaben als Direktor der Goldschmiedeschule war Rudolf Rücklin auch journalistisch und künstlerisch tätig. Einer der ersten Artikel war sein Bericht über die Fachausstellung für Bijouterie des Pforzheimer Kunstgewerbevereins, der 1893 im Kunstgewerbeblatt publiziert wurde. Für diese Fachzeitschrift sowie das 1894 von Pforzheim ins Leben gerufene "Kunstgewerbeblatt für das Gold-, Silber- und Feinmetallgewerbe" schrieb er regelmäßig Artikel zu kunsthistorischen, bildungsnahen und anderen für die Pforzheimer Industrie relevanten Themen; ferner referierte er über verschiedene Ausstellungen, die er als Berichterstatter besuchte. Viele Artikel illustrierte er selbst. Daneben publizierte er auch einige Bücher.

Über seine Arbeit als Direktor der Goldschmiedeschule hinaus engagierte er sich auch im Kunstgewerbeverein und übernahm in den 1920er Jahren den Vorsitz. Seiner frühen Ausbildung an der Kunstgewerbeschule verdankte Rudolf Rücklin, der selbst keine Goldschmiedelehre absolviert hat, das persönliche Interesse an Schmuck und Stilentwicklung. Mit diesen beiden Themen beschäftigte er sich in seiner gesamten beruflichen Laufbahn auf verschiedene Weise. Als Pforzheimer lag ihm dabei besonders die lokale Schmuckindustrie am Herzen, für deren Förderung und Hebung er sich als Zeichenlehrer, Journalist, Direktor der Goldschmiedeschule und Vorsitzender des Kunstgewerbevereins stets engagiert einsetzte.

Drei Generationen Gewerbeschulleiter

Artikel aus der Pforzheimer Zeitung vom 12. Dezember 1967:

Als letzte Woche die Todesnachricht von Dipl.-Ing. Alfred Rücklin bekannt wurde, hat sich mancher Pforzheimer Bürger dankbar an diesen Familiennamen erinnert, der schon früher im Pforzheimer Schulwesen eine Rolle gespielt hat. Der Großvater des jetzt Verstorbenen, dessen große Wertschätzung bei der Trauerfeier letzten Freitag zum Ausdruck kam, war Friedrich Rücklin; er stand seit 1868 im Pforzheimer Gewerbeschuldienst und leitete als Großherzoglich Badischer Gewerbeschulrektor die Geschicke seiner Schule von 1887 bis 1904. Grundlegende Veröffentlichungen entstammten seiner Feder. Er regte die Abtrennung einer selbständigen Goldschmiedeschule an, der sein Sohn, Prof. Rudolf Rücklin, als erster Direktor von 1905 bis 1932 vorstand. Der jetzt verstorbene Enkel, Dipl.-Ing. Alfred Rücklin, leitete als Studiendirektor die Gewerbeschule II von 1950 bis 1962. Es ist im Gewerbeschulwesen einmalig und in anderen Schulgattungen sicherlich nicht häufig, daß Mitglieder aus drei aufeinander folgenden Generationen einer Familie für viele Jahrzehnte solch wichtige Ämter bekleiden.

Veröffentlichungen

Quellen

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