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Eugen Baumgartner

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Eugen Baumgartner (* 18. Juni 1882 in Öflingen bei Säckingen; † 9. Juni 1952 in Pforzheim) war Oberstudiendirektor und Leiter der Gewerbeschule I in Pforzheim.

Leben

Eugen Baumgartner wurde am 18. Juni 1882 in Öflingen bei Säckingen geboren. Er legte 1904 das Staatsexamen ab und war zunächst an der Gewerbeschule in Karlsruhe und Heidelberg als Gewerbelehrer tätig. 1908 wurde er nach Pforzheim versetzt.

Weit über die Grenzen des Badnerlandes war Eugen Baumgartner als führender Pädagoge im Gewerbeschulwesen bekannt. Bahnbrechend war seine Methode zur Einführung in die Projektionslehre. Seit 1927 als Direktor, später als Oberstudiendirektor an der Gewerbeschule I wirkend, gab seine stadtbekannte Persönlichkeit der Schule Richtung und Form.

1937/38 wurde eine Meisterschule für Herrenschneider eingerichtet und je eine Berufsfachschule für Feinwerktechnik und für das Kraftfahrzeughandwerk. Dazu kamen Meisterschulen für das Herrenschneiderhandwerk und für Mechanik, Vorrichtungs- und Werkzeugbau sowie eine Fachschule (Höhere Gewerbeschule) für Feinwerktechnik als Abendschule.

Seine organisatorischen Fähigkeiten, sein pädagogisches Geschick und sein soziales Einfühlungsvermögen gaben ganzen Generationen in der Ausbildung des Pforzheimer Facharbeiternachwuchs das Bestmöglichste. Vielfach waren seine Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Projektionslehre und der Elektrotechnik.

Durch den Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 wurde die Schule mit modernsten Werkzeugmaschinen, Feinmessgeräten, Werkstätten und Laboratorien völlig vernichtet und damit auch das Lebenswerk von Eugen Baumgartner zerstört. Unermüdlich ging er sofort an den Wiederaufbau der Schule. Er scheute keine Mühe und Arbeit, bis wieder die neue Gewerbeschule beim Stadtbad erstellt war. Es wurde eine Berufsfachschule für Feinwerktechnik mit zwei Ganztagsklassen für Kleinuhrmacher und Werkzeugmacher angegliedert und eine Fachschule für Feinwerktechnik (Höhere Gewerbeschule) mit zwei Abteilungen für Uhrenrohwerktechniker und Uhrentechniker neu eingerichtet. Der Aufbau wurde durch die Stadtverwaltung, die Lehrerschaft, die Uhrenindustrie, das Landesgewerbeamt, von Innungen und Betrieben weitgehend gefördert. Eugen Baumgartner war Mitglied des Gewerbeschulbeirats und des Hauptprüfungsausschusses der Industrie- und Handelskammer.

Im Hinblick auf die sehr große Schülerzahl (über 2500) und die 17 Fachabteilungen hat Eugen Baumgartner vor seiner Zurruhesetzung der Stadtverwaltung und dem Präsidenten des Landesbezirks Baden, Abteilung Kultus und Unterricht, mit Erfolg die Unterteilung der Anstalt in die frühere Gewerbeschule I (Maschinenbau, Elektrotechnik, Uhren) und Gewerbeschule II (Ausstattungs-, Bau- und Nahrungsmittelgewerbe) empfohlen.

Seit seiner Pensionierung im September 1950 litt Eugen Baumgartner an einer Herzkrankheit und war zuletzt durch einen Schlaganfall ans Bett gefesselt. Trotzdem nahm sein rüstiger Geist noch lebhaft am Zeitgeschehen teil, bis ihn der Tod von seinem Krankenlager erlöste. Mit dem Tode des allseits geschätzten Pädagogen verlor nicht nur Pforzheim einen bewährten Schulmann, sondern das badische Gewerbeschulwesen darüber hinaus seinen Nestor. Durch sein den sozialen Fragen stets aufgeschlossenes Wesen war er als gerechter Vorgesetzter bei seinem Kollegium beliebt und geachtet und von seinen zahlreichen Schülern hochverehrt.

Quellen


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