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Leopold Heinrich Arnsperger

Von Stadtwiki

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Leopold Heinrich Arnsperger (* 14. Mai 1834 in Pforzheim; † 24. April 1906 in Karlsruhe) war Arzt, Obermedizinalrat und Reichstagsabgeordneter in Pforzheim.

Leben

Leopold Heinrich wurde als Sohn des späteren Oberforstmeisters Carl Philipp Friedrich Arnsperger geboren. Durch Versetzung seines Vaters kam der junge Leopold bereits früh nach Karlsruhe, wo er den Gelehrtenunterricht des dortigen Lyzeums erhielt. 1848 folgte er seinem Vater nach Bruchsal; doch war seine Gastrolle an dem Bruchsaler Gymnasium nur von kurzer Dauer, da die Familie bereits im Juni 1849 nach Heidelberg übersiedelte. Am Heidelberger Lyzeum legte der Jüngling dann schließlich die Reifeprüfung ab.

Im Herbst 1852 begann Arnsperger an der Universität Heidelberg Medizin zu studieren. Die hervorragende Eignung hierzu erhellt die Tatsache, dass er 1854 für die erfolgreiche Lösung einer Preisfrage von der medizinischen Fakultät der Universität die goldene Karl-Friedrich-Medaille verliehen bekam. Dem begabten jungen Manne vertraute im Oktober 1856 Professor Dr. Duschek eine Assistentenstelle an der medizinischen Abteilung des akademischen Krankenhauses an. Auf Grund der mit gut abgelegten Staatsprüfung wurde Arnsperger am 19. Juni 1857 als Arzt lizenziert. In seiner Geburtsstadt Pforzheim übertrug man ihm am 11. Nov. 1857 die Stelle eines zweiten Assistenzarztes an der Heil- und Pflegeanstalt Pforzheim. Während eines Urlaubs promovierte Arnsperger im Frühjahr 1858 in Heidelberg zum Doktor der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe. Ein von den militärischen Behörden an ihn ergangener Befehl vom 17. Mai 1859 bestimmte ihn zum Oberarzt auf Kriegsdauer beim 1. Leibgrenadierregiment, dem er vom 30. Mai bis 18. August 1859 nachkam. Im Sommer 1860 weilte Arnsperger studienhalber sechs Wochen bei seinem bekannten Pforzheimer Landsmann Christian Friedrich Wilhelm Roller in Illenau. Zwei Jahre später wurde er zum ersten Assistenzarzt der Pforzheimer Anstalt befördert, die er jedoch bald darauf verlassen sollte.

Im Jahre 1864 ernannte man nämlich Arnsperger zum Amts- und Amtsgerichtsassistenzarzt in Pforzheim unter Verleihung der Staatsdienereigenschaft. Die Besserung und Sicherung seiner Einkommensverhältnisse ermöglichten es Arnsperger, sich am 25. Oktober 1866 mit Anna Gülich (geb. 9. September 1845), Tochter des verstorbenen Pforzheimer Bijouteriefabrikanten Karl Theodor Gülich, zu vermählen. Seine Frau sollte ihn später mit 3 Kindern überleben. Nachdem Leopold Arnsperger durch Erlass vom 29. Dezember 1876 den Titel eines Bezirksarztes erhalten hatte, trat er nach der Zurruhesetzung des vorherigen Bezirksarztes, Medizinalrat Moppey, im Frühjahr 1877 dessen Dienststelle in Pforzheim an. Der Charakter eines Medizinalrates wurde dem bewährten Manne dann ebenfalls am 17. September 1881 verliehen.

Kurze Zeit darauf, nämlich am 6. Februar 1882, wurde Arnsperger zum Medizinalreferenten bei dem Ministerium des Innern und zugleich zum Bezirksarzt in Karlsruhe ernannt. In der badischen Landeshauptstadt bot sich Arnsperger, er gehörte der Nationalliberalen Partei an, die Gelegenheit, auch politischen Aufgaben sein Augenmerk zuzuwenden. So war er vom Oktober 1884 bis zum Februar 1887 ais Abgeordneter des Wahlkreises Karlsruhe-Bruchsal Mitglied des Deutschen Reichstages. Die Beförderung Arnspergers zum Obermedizinalrat wurde dann - nach seinem Ausscheiden aus dem Reichstag - am 24. April 1887 ausgesprochen. Mit Überschreiten des 60. Lebensjahres empfand Arnsperger, dass er der doppelten Arbeitsbelastung zweier Funktionen auf die Dauer nicht mehr gewachsen war. Seinem Wunsche entsprechend, enthob man ihn deshalb am 12. August 1897 seines Postens als Bezirksarzt und ernannte ihn zum vollbeschäftigten Medizinalreferenten seiner bisherigen ministeriellen Behörde.

Doch da nach wie vor sein Gesundheitszustand zu wünschen übrig ließ, bat Arnsperger schließlich um seine Versetzung in den Ruhestand, die ihm am 18. Oktober 1898 mit Wirkung des nächsten Monatsersten unter gleichzeitiger Ernennung zum Geheimen Rat 3. Klasse genehmigt wurde. Es waren ihm dann noch einige Jahre des Ruhestandes vergönnt, ehe Leopold Heinrich Arnsperger am 24. April 1906 in Karlsruhe das Zeitliche segnete.

Sein Sohn Karl Arnsperger (1870-1934) war Amtmann bei verschiedenen badischen Bezirksämtern.

Literatur

Weblinks

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