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Eberhard Gothein

Von Stadtwiki

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Eberhard Gothein (* 29. Oktober 1853 in Neumarkt/Niederschlesien, heute Sroda Slaska/Polen; † 13. November 1923 in Berlin) war ein deutscher Nationalökonom, Kultur- und Wirtschaftshistoriker. Er war der einzige Fachhistoriker des 19. Jahrhunderts, der sich eingehend mit Pforzheims Stadtgeschichte befasste und seine Ergebnisse auch publizierte.

Leben

Früh Waise geworden, legte der Arztsohn Eberhard Gothein 1872 in Breslau das Abitur ab. Anschließend studierte er Geschichte und Kunstgeschichte in Breslau und Heidelberg. 1877 wurde er promoviert und bereits ein Jahr später folgte die Habilitation. In den 1880er-Jahren arbeitete Gothein an einer umfassenden und umfangreichen Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwalds und galt als dessen bester Kenner. Viele seiner Informationen zu diesem Werk stammten aus Gesprächen mit Bauern und Arbeitern, die er sich auf gemeinsamen Wanderungen oder bei Wirtshausbesuchen erzählen ließ.

1885 erhielt Gothein einen Ruf als Professor für Nationalökonomie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. In der Fächerstadt gehörte Gothein zu den häufigen Besuchern der musikalischen Aufführungen und Inszenierungen Felix Mottls. Außerdem verkehrte er mit Gustav Wendt und Johannes Brahms. 1890 wechselte Gothein an die Universität Bonn und 1904 an die Universität Heidelberg. Von dort aus betrieb er die Gründung und den Ausbau der Handelshochschule Mannheim. Bereits in seiner Bonner Zeit war er an der Gründung der Handelshochschule Köln beteiligt. 1913 wurde Gothein Vorsitzender der Badischen Historischen Kommission. Seine Eindrücke von der Revolution von 1918 veranlassten den nationalliberal gesinnten Gothein, in die Deutsche Demokratische Partei (DDP) einzutreten, für die er anschließend auch in den badischen Landtag (bis 1921) gewählt wurde. Das Angebot, badischer Kultusminister zu werden, lehnte er aus Altersgründen ab. Seiner parlamentarischen Tätigkeit, in der er insbesondere auf den Zusammenschluss von Baden, Württemberg und der Pfalz hinarbeitete, war kein Erfolg beschieden. 1923 wurde Gothein emeritiert und starb kurz darauf.

Eberhard-Gothein-Preis

Den Eberhard-Gothein-Preis haben für die Stadt Pforzheim die Initiatoren Löbliche Singer, Reuchlin-Gesellschaft und Förderverein für das Stadtarchiv im Jahr 2009 ausgelobt. Der Preis, der mit einem Preisgeld verbunden ist, zeichnet in einem Rhythmus von drei Jahren ausgewählte Arbeiten zur Stadtgeschichte Pforzheims aus. Die Jury wird von den Auslobern gebildet. In der Begründung für die Namensgebung heißt es, Eberhard Gothein sei der einzige Fachhistoriker des 19. Jahrhunderts, der sich eingehend mit Pforzheims Stadtgeschichte befasst habe und seine Ergebnisse auch publizierte.

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